Tarte Boden Grundrezept: Süsser Mürbteig

Ein süsser, buttriger Mürbteig – mit Gelinggarantie!

Wenn ich eine Sachen durch das Schauen von Zumbos Just Desserts auf Netflix gelernt habe, ist es, dass es nichts Simples gibt an einem Mürbteig. Es ist eine eigene Wissenschaft und es ist viel Präzision gefordert, um ein gutes Rezept dafür zu kreieren. Die letzten zwei Wochen habe ich damit verbracht, wie wahnsinnig Mürbteig zu testen, um die richtige Mischung sowie die Zubereitung zu finden, welche in der perfekten und knusprigen Teig-Kruste resultiert. (Ich habe auch einen unendlichen Vorrat an eingefrorenen Teigen, um meine Aussage zu bestätigen!)

Der perfekte Mürbteig ist leicht in der Textur und butterig im Geschmack. Je mehr Butter man verwendet, desto besser schmeckt es zwar zum Schluss. Die Kehrseite „der Medaille“: je mehr Butter, umso mühsamer wird es, den Teig zu verarbeiten. Wie Zumbo und Rachel Khoo es (geschätzte 1000x) in der Show wiederholen: je dünner der Teig, desto besser. Aber auch hier: je dünner der Teig, desto brüchiger wird er. So habe ich es mir zum Ziel gesetzt, die perfekte Mitte zwischen diesen zwei widersprüchigen Idealen zu finden. Ich bin mit meinem Endergebnis aber sehr zufrieden. Dies ist der leckerste Mürbteig (welcher gleichzeitig einfach zum verarbeiten ist), den du jemals ausprobiert hast. 

Mürbteig

Wie bereits erwähnt, machen wir heute einen süssen Mürbteig, welchen ihr als Basis für Tartes, Quiches, Kekse und Co. verwenden könnt. Die knusprige, keksartige Textur macht diesen Teig als Boden für Früchte- und Crème-Füllungen perfekt. Er lässt sich super ausrollen und behält seine Form. Daher ist es auch der ideale Teig für Back-Anfänger.

Apropos Anfänger: ich habe dieses Rezept in vielen detaillierten Schritten mit Fotos unterteilt. Lass dich nicht über all diese Informationen einschüchtern, ich will nur sehr genau sein. (Wenn du bereits Erfahrungen mit Teigen hast, kannst du diesen Teil weglassen und direkt zum Rezept „runter springen“.

Lasst uns also loslegen!

Zubereitung

Beim Mürbteig wird zu aller erst Butter mit dem Puderzucker luftig geschlagen. Damit die Butter sich gut mit den Zuckerkristallen vermischt, muss die Butter Zimmertemperatur haben. Schlage die Buttermischung in einer Küchenmaschine oder mit einem Handmixer solange, bis sich die Butter mit dem Zucker gut vermischt hat und ganz hell wird. Anschliessend das Ei dazugeben.

Siebe nun das Mehl und – falls du eine Küchenmaschine verwendest -wechsle auf den Knet-Aufsatz. Falls du keine besitzt, arbeite ab nun mit den Händen weiter. Bei niedriger Geschwindigkeit füge das Mehl hinzu. Dabei solange kneten, bis sich ein einheitlicher Teig bildet. Sobald der Teig glatt ist, höre auf zu kneten, um ihn nicht zu überarbeiten.

Forme den Teig in eine Scheibe und wickle diese in Frischhaltefolie. Lass den Teig nun für mindestens 1 Stunde (oder bis zu 3 Tage) im Kühlschrank rasten. Unbedingt diese Mindestzeit einhalten, da der Teig gut gekühlt sein muss, um seine Form beim Backen nicht zu verlieren.

Danach den Teig heraus nehmen und etwa 10 Minuten bei Zimmertemperatur anwärmen lassen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einer Teigrolle auf einen Durchmesser von etwa 27 cm ausrollen. Der Teig sollte vom Durchmesser etwas grösser sein als die Form.

Nun hebe vorsichtig den Teig in die Form hinein. Am einfachsten geht dies, wenn du die Hälfte vom Teig auf eine Teigrolle rollst und diese dann vorsichtig über die Form hebst. Nun sanft den Teig in die Form hinein drücken, jedoch darauf achten, dass du dabei die Seiten nicht streckst, da diese sonst während des Backens schrumpfen.

Entferne den überstehenden Teigrand. Dies am einfachsten, indem du mit der Teigrolle über die Form rollst oder eine Küchenschere verwendest. Zum Schluss stich einige Male mit einer Gabel den Boden ein. Im Tiefkühler für 15 Minuten oder im Kühlschrank für 30 Minuten einkühlen.

Küchenmaschine

Ich bevorzuge eine Küchenmaschine zur Zubereitung eines Mürbteiges, da es die Arbeit beschleunigt. Wenn du keinen hast, kannst du dieses Rezept auch mit einem Handmixer machen. Hier wirst du einige Minuten mehr brauchen, da es etwas länger braucht, bis die Zutaten gut vermischt sind.

Tipps für ein perfektes Resultat

• Benutze stets Butter mit Zimmertemperatur. Die Butter sollte nicht zu weich sein, sondern gerade so, dass du mit einem Finger eine Delle machen kannst. 
• Wenn du mit sehr flüssigen (Frucht-) Füllungen arbeitest, dann empfehle ich, den Teig immer blind zu backen, da sich sonst der Boden ansaugt. 
• Fühl dich frei, verschiedene Extras hineinzugeben (z.B. Abrieb einer Zitrone, Vanillemark, Mandel-Extrakt, …), achte jedoch darauf, immer die korrekte Menge der Basis-Zutaten zu verwenden.
• Nicht zu viel Mehl auf deine Arbeitsfläche streuen, da sonst der Teig beim Ausrollen zu trocken werden kann. Eine leicht bemehlte Fläche ist ausreichend. 
• Backe deine Tarte immer in der Mitte vom Backrohr. So kann die Hitze gut im Backrohr zirkulieren und den Teig gleichmässig backen. 

Blind Backen (Vor-Backen)

Wie bereits erwähnt, ist der Schlüssel zu einem knusprigen Teig – besonders wenn man mit sehr flüssigen Füllungen arbeitet – das Blindbacken. Aber was ist das genau? Beim Blindbacken bäckst du deinen Teig schon zu einem gewissen Grad vor, bevor du die Füllung hinzu fügst. Der Boden des Teiges kann sich dadurch versiegeln und nimmt weniger Feuchtigkeit auf, als wenn es noch roh wäre. Um den Teig blind zu backen, decke ihn mit einem Backpapier ab und beschwere das Backpapier mit Backperlen oder getrockneten Hülsenfrüchten (z.B. Bohnen, Kichererbsen, Linsen). Dies verhindert, dass sich der Teig beim Backen von der Form abheben kann. Aber Vorsicht: nicht jedes Rezept verlangt ein Vorbacken. Halte dich deshalb immer an das Rezept bzw. an die Vorgaben bei der jeweiligen Zubereitung.

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